• Bitkom fordert deutliche Erhöhung des Homeoffice-Bonus
  • Durchschnittliche Arbeitnehmer würden kaum profitieren
  • Präsident Berg: „Homeoffice ist eine Klimaschutzmaßnahme und braucht massive Förderung“

Berlin, 02. Dezember 2020 - Die Ausgestaltung des geplanten Homeoffice-Bonus sieht der Digitalverband Bitkom kritisch. Nach dem aktuellen Vorschlag könnten Arbeitnehmer auf zwei Jahre begrenzt pro Homeoffice-Tag 5 Euro als Werbungskosten anrechnen, jedoch maximal 600 Euro im Jahr. Dazu erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg:

„Wir begrüßen grundsätzlich, dass die Bundesregierung Berufstätige im Homeoffice steuerlich entlasten möchte, der aktuelle Vorschlag ist für den Großteil der Betroffenen aber unattraktiv. Wer im Homeoffice arbeitet, leistet einen aktiven Beitrag im Kampf gegen die Corona-Pandemie und den Klimawandel. In den seltensten Fällen dürften Arbeitnehmer im Homeoffice mit dem bei 600 Euro jährlich gedeckelten Steuerbonus die Werbungskostenpauschale von 1.000 Euro übersteigen, die jedem Steuerzahler zusteht. Dafür verzichtet niemand auf die Entfernungspauschale. Der jetzt vorliegende Vorschlag folgt nicht den Geboten von Infektions- und Klimaschutz, sondern ist Ergebnis steuerpolitischer Prinzipienreiterei. Es darf hier nicht nur darum gehen, welche tatsächlichen Kosten im Homeoffice im Einzelfall entstehen, es muss um die Frage gehen, wie der Staat fiskalische Instrumente bestmöglich einsetzt, um gesellschaftlich erwünschtes Verhalten anzuregen, also Verkehr zu reduzieren, verkehrsbedingte Emissionen zurückzufahren und soziale Kontakte zu vermeiden. Der Staat muss wirksame Anreize setzen, um Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu mehr zeit- und ortsflexiblem Arbeiten zu bewegen. Der aktuelle Vorschlag zu einem Homeoffice-Bonus ist dafür leider ungeeignet. Wirksam kann ein Bonus dann sein, wenn er stärkere Anreize setzt, als es die Entfernungspauschale derzeit tut.“

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