• Deutscher Elektro-Pkw-Markt mit Rekordsprung im Juli
  • Erhöhung des Umweltbonus unterstützt Nachfrage nach E-Autos enorm – Plug-in-Hybrid mit besonders starkem Zuwachs - Jeder zehnte im Juni in Deutschland gefertigte Pkw fährt bereits elektrisch

Berlin, 11. August 2020 - Im Juli erreichten die Neuzulassungen von Elektro-Pkw laut Kraftfahrt-Bundesamt durch einen Zuwachs um 288 Prozent auf 35.955 Fahrzeuge einen neuen Rekord. Erstmals wurde mit 11,4 Prozent die Marke von 10 Prozent beim Marktanteil an allen Pkw-Neuzulassungen durchbrochen. Im bisherigen Jahresverlauf (Jan-Juli) sind 129.936 neue Elektroautos (+128 Prozent) in Deutschland angemeldet worden. Der E-Marktanteil an allen Pkw-Neuzulassungen bis Juli stieg auf 8,5 Prozent.

Besonders dynamisch entwickelten sich im Juli die Plug-In Hybride (PHEV), deren Neuzulassungszahlen sich nahezu versechsfachten, auf den Höchstwert von 19.119 Einheiten (+485 Prozent). „PHEV sind ein wesentlicher Baustein für nachhaltige individuelle Mobilität. Plug-in-Hybride vereinigen das Beste aus zwei Welten: Neben dem elektrischen, lokal emissionsfreien Antrieb ermöglichen sie auch die von vielen Kunden gewünschten größeren Reichweiten“, betonte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Die Neuzulassungen rein batterieelektrischer Pkw (BEV) stiegen im Juli um 182 Prozent auf 16.798 Einheiten, ebenfalls ein neuer Höchstwert.

Die deutschen Automobilhersteller konnten ihren Marktanteil im Juli bei Elektro-Pkw auf 70 Prozent (Vorjahresmonat: 57 Prozent) weiter ausbauen. Damit entfielen in den ersten sieben Monaten zwei von drei in Deutschland neu zugelassene Elektroautos auf deutsche Unternehmen. „Die Modelloffensive – aktuell sind 70 verschiedene Elektromodelle deutscher Konzernmarken im Angebot – trägt offensichtlich Früchte. Für ein weiteres Wachstum ist aber der flächendeckende Ausbau der Ladeinfrastruktur notwendiger denn je“, so Hildegard Müller.

Wichtigste Haltergruppe waren im Juli mit 40 Prozent Anteil an den Elektro-Pkw-Neuzulassungen die privaten Käufer, die sich erstmals in diesem Jahr vor die Firmenwagen (38 Prozent) setzen konnten. „Der Nachfragestau löst sich jetzt offenbar auf, nachdem der Umweltbonus von Seiten des Bundes verdoppelt worden ist“, unterstrich Hildegard Müller. Die neuen Fördersätze gelten rückwirkend für Fahrzeuge, die nach dem 3. Juni 2020 zugelassen wurden.

Im Juli gab es laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) mit 19.993 Anträgen - davon 11.073 BEV - auf den Umweltbonus dann auch einen neuen Monatsrekord. Insgesamt sind seit Auflage dieser Maßnahme mit Stand 10. August 239.673 Anträge gestellt worden.

Der Standort Deutschland konnte im Juni die Produktion mit 30.633 Elektroautos zum Vorjahr nahezu verdreifachen (+196 Prozent). Damit wird bereits jeder zehnte in Deutschland gefertigte Pkw elektrisch angetrieben. Global steigerten die deutschen Hersteller im 1. Halbjahr ihre Produktion um 59 Prozent auf 256.242 Elektro-Pkw.

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