• Kunstlicht führt zu gravierendem Melatoninmangel bei Mutter und Kind
  • Für einen gesunden Biorhythmus: Spezielle Leuchten simulieren natürliche Lichtverhältnisse

Gesundheitliche Probleme wie Vergesslichkeit, Trägheit und Leistungsschwäche sind häufig das Resultat eines beeinträchtigten Biorhythmus. Verantwortlich dafür ist vor allem das Hormon Melatonin, das den Tag-Nacht-Rhythmus steuert und so schnelles Einschlafen und einen ruhigen Schlaf unterstützt. Die Melatoninproduktion wird durch kurzwelliges blaues Licht gehemmt, langwelliges rotes Licht und Dunkelheit unterbricht sie nicht. Doch die ursprünglich durch Sonnenlicht regulierte Produktion gerät in der heutigen Zeit aufgrund künstlicher Lichtquellen und veränderter Tagesabläufe immer mehr aus dem Takt. Dies stellt nicht nur für Erwachsene ein großes Problem dar, auch Kinder und sogar Neugeborene sind betroffen. PD Dr. Soyhan Bagci, Arzt für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin an der Universitätsklinik Bonn, erforscht in Deutschland den Melatoninstatus bei Neugeborenen und Kindern auf der Intensivstation. In enger Zusammenarbeit mit der MELALUX GmbH, einer Konstruktions- und Vertriebsgesellschaft in Ottobrunn, versucht er herauszufinden, welcher Beleuchtungsmodus gerade für neonatologische und pädiatrische Intensivstationen ideal wäre. Leuchten in einem solchen Modus sollen dabei helfen, den natürlichen Biorhythmus der kleinen Patienten im Gleichgewicht zu halten und im schlimmsten Fall wiederherzustellen.

In Deutschland leiden circa 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung unter Schlafstörungen. Die Ursache dafür sind immer häufiger ganz alltägliche Geräte, wie zum Beispiel Computer, Smartphones und Tablet-PCs, aber auch viele Innenraumleuchten mit Weißlicht-LEDs, die einen hohen Blau-Anteil aufweisen. Doch blaues Licht, das auch einen großen Teil des Sonnenspektrums der frühen Morgenstunden ausmacht, wird morgens benötigt, damit sich ausreichend Cortisol und Serotonin zur Aktivierung des Körpers bilden kann. Das Serotonin wandelt sich abends in Melatonin um. Die Melatoninproduktion wird unterbrochen, wenn dabei Licht mit hohem Blauanteil in das menschliche Auge gelangt. Rotes Licht hingegen lässt die Bildung des Hormons zu und leitet die Entspannungs- und Erholungsphase ein. Ist der Mensch noch in den späten Abendstunden kurzwelligem Licht ausgesetzt, fällt der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus ins Ungleichgewicht. Hinzu kommt, dass sich immer mehr Arbeitnehmer, wie Krankenhauspersonal und Notdienstleister, durch Schichtarbeit ständig in künstlich beleuchteten Räumen aufhalten. Das gleiche trifft auf Patienten in Intensiv- und Pflegestationen zu. Betroffen davon sind selbstverständlich nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Neugeborene. Dabei ist Melatonin gerade für eine gesunde Entwicklung der Kleinsten ein nicht zu vernachlässigender Faktor. „Sowohl Fruchtwasser als auch Muttermilch weisen einen hohen Melatoningehalt auf“, erklärt PD Dr. Bagci von der Universitätsklinik Bonn. „In vielen Fällen ist ein stationärer Aufenthalt der werdenden Mutter aufgrund einer Risikoschwangerschaft tage- oder wochenlang nötig. Dabei ist vor allem in den älteren Kliniken die Beleuchtung keineswegs ideal. Entweder ist Licht auch tagsüber kaum vorhanden oder die Schwangeren sind ganztägig ausschließlich kaltem Licht ausgesetzt. Durch die ständige Beleuchtung mit künstlichem Licht, das oftmals einen hohen Blau-Anteil hat – sogenanntes kaltes Licht –, wird der Melatoninhaushalt und damit der natürliche Biorhythmus der Mutter gestört. Dies könnte schwerwiegende Folgen für die Entwicklung des Kindes nach sich ziehen.“

Regulierung der Melatoninbildung durch Leuchten

Schon seit Jahren beschäftigt sich Bagci mit dieser Problematik. Er ist der einzige Arzt in Deutschland, der sich mit den Auswirkungen des Melatoninspiegels auf Neugeborene und Mütter auseinandersetzt. „Auf der Suche nach Kooperationspartnern in der Industrie für ein Förderprogramm des BMBF und der TÜBITAK im Rahmen des Deutsch-Türkischen Jahres der Forschung, Bildung und Innovation 2014 stieß ich auf Rolf Göbel von der Alanod GmbH, der sich ebenfalls mit Melatonin beschäftigte. Er brachte mich mit Peter Steer, dem Geschäftsführer der 2RPS Mechatronik GmbH, zusammen. So entstand die Idee, gemeinsam an Projekten zu arbeiten, die unsere Basiskenntnisse über den Biorhythmus der kleinen Patienten während des stationären Aufenthaltes erweitern und bei der Entwicklung neuer biodynamischer Leuchten helfen“, berichtet Bagci. Das Ergebnis sind hochwertige Leuchten, die Licht im idealen Spektrum emittieren. Damit kann sich die Beleuchtung, die von der eigens gegründeten MELALUX GmbH vertrieben wird, nun sowohl in öffentlichen wie auch in privaten Räumen an die Anforderungen des körpereigenen Biorhythmus anpassen. „Die Leuchten können vielseitig eingesetzt werden“, so Peter Steer, Geschäftsführer von 2RPS Mechatronik und der MELALUX GmbH, „zum Beispiel als Deckenleuchten in Krankenhäusern und Büros, in Kinderzimmern als beruhigendes Nachtlicht, sowie als stimmungshebende Dekoelemente im privaten Wohnbereich.“

Größe und Gestalt der Leuchten sind individuell anpassbar

Um Leuchten mit optimaler Wirkung auf den menschlichen Körper zu entwickeln, lieferte 2RPS Mechatronik die Konstruktionspläne und die Veredelungsfirma Alanod die hochbrillanten Aluminiumbauteile und Diffusionsfolien: Hochwertige LED-Leuchtmittel werden auf Aluminiumrahmen, die für die größtmögliche Ausnutzung und Streuung des Lichts sorgen, befestigt und mit Acrylglasplatten abgedeckt. Durch Fugen im Acrylglas, die präzise mit einem Laser eingebrannt werden, kann der Lichtaustritt exakt gesteuert werden. So lassen sich bestimmte Formen, darunter Streifen und Rechtecke, für Kinder aber auch Teddybären oder Fußbälle, erzielen. Alternativ sind auch Leuchten ohne Aluminiumrahmen möglich. Größe und Gestalt sind auf diese Weise frei modifizierbar: Die MELALUX-Leuchten sind unter anderem als Decken-, Wand- und Tischleuchten und bei Bedarf sogar als funktionale Integrationsteile für Betten oder Theken erhältlich.

Die Leuchten sind seit Mai verfügbar. Als zusätzlichen Service bietet die MELALUX GmbH an, defekte LED-Elemente oder verkratzte Acrylglasplatten kostengünstig zu ersetzen. „Einzelne Teile sind jederzeit austauschbar, darauf legen wir bei der Produktion wert“, erklärt Steer. „Keine billigen Wegwerf-Leuchten, sondern „Made in Germany“ bestimmt unsere Produktentwicklung.“

Weitere Informationen gibt es auf http://www.melalux.de und http://www.2rps.de

© MELALUX GmbH

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