• Lutz Schröter neuer Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
  • Virtuelle Amtsübergabe wegen der Corona-Pandemie

Bad Honnef, 30. März 2020 – Am Mittwoch, den 1. April 2020 übernimmt Lutz Schröter die Präsidentschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Ursprünglich hätte die Präsidentschaftsübergabe als Festakt im Rahmen der DPG-Jahrestagung in Bonn stattfinden sollen. Die Jahrestagung musste wegen der Ausbreitung des Coronavirus aber abgesagt werden. Die Präsidentschaftsübergabe findet nun virtuell als Webinar am 1. April ab 10 Uhr statt. Unter https://zoom.us/j/708197050 können Medienvertreterinnen und -vertreter daran teilnehmen. Die Zahl aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auf 500 beschränkt.

Schröter folgt auf Dieter Meschede von der Universität Bonn, der von April 2018 bis April 2020 Präsident der mit über 55.000 Mitgliedern größten physikalischen Fachgesellschaft der Welt war und nun turnusmäßig DPG-Vizepräsident wird.

Der bisherige Vizepräsident, der ehemalige Generaldirektor des Europäischen Teilchenforschungszentrums CERN bei Genf, Rolf-Dieter Heuer, scheidet ebenso turnusgemäß aus dem Amt. Er war vom 5. April 2016 bis 31. März 2018 Präsident und danach Vizepräsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

Schröter möchte die DPG zunächst sicher durch die Corona-Krise führen und sich dann vor allem dafür einsetzen, das große Engagement der DPG-Mitglieder in gesellschaftlich relevanten Themen zu unterstützen. Insbesondere möchte er die Kooperationen zwischen den Verbänden und Einrichtungen in den besonders akuten, transdisziplinären Themenfeldern Informationstechnologien, Energie und Umwelt ausweiten.

Einen besonderen Schwerpunkt seiner Amtszeit wird das Thema Bildung und Nachwuchs einnehmen. Dies gilt speziell für den Lehrkräftenachwuchs. Darüber hinaus möchte er bei Schülerinnen und Schülern das Interesse an Physik und Technologie wecken und wachhalten. Zudem möchte er die Attraktivität der DPG für deren Mitglieder steigern, insbesondere für Berufseinsteiger und Industriephysikerinnen und -physiker.

Schröter ist der DPG seit Jahrzehnten eng verbunden. Zunächst war er Schriftführer im Ausschuss Industrie und Wirtschaft der DPG, anschließend (von 2004 bis 2008) wurde er in den DPG-Vorstandsrat gewählt – das „Parlament“ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Von 2008 bis 2012 vertrat Schröter im DPG-Vorstand das Ressort Industrie und Wirtschaft.

Für sein Engagement in der DPG erhielt er im Jahr 2012 die Ehrennadel der DPG.

Promoviert wurde Schröter an der Universität Bielefeld mit einem laserspektroskopischen Thema zur Oberflächenphysik. Anschließend war er als Technologieberater für den Verein Deutscher Ingenieure und einen Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Bereich Lasertechnologien tätig. Bei einem Aachener Pharmaunternehmen erlernte er dann das Controllerhandwerk.

Schröter war Geschäftsführer der Saarländischen Wagnisfinanzierungsgesellschaft und später Bereichsleiter Venture in der AutoVision GmbH. Dort verantwortete er die Akquisition und Finanzierung von jungen Technologieunternehmen sowie das Arbeitsgebiet „Mergers & Acquisition“ und damit Transaktionen im Unternehmensbereich wie Fusionen, Betriebsübergänge, Spin-offs oder Unternehmenskooperationen. Zuletzt war Schröter in leitender Funktion in der Volkswagen AG, Wolfsburg, tätig, vorwiegend im Finanz- und Baureihenmanagement.

Parallel zu seiner beruflichen Laufbahn hatte Lutz Schröter in verschiedenen jungen Unternehmen der Bio-, IT- und Materialtechnologien Aufsichts- bzw. Beiratsmandate inne. Darüber hinaus gehörte Lutz Schröter zur Landesjury des Start-up-Wettbewerbs der Sparkassen des Saarlandes.


Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit über 55.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de

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