• SPS IPC Drives 2016: Elektroindustrie ist zentraler Akteur bei Industrie 4.0

  • ​Automation erwartet für 2017 ein gutes Geschäftsjahr

Nürnberg – „Die Elektroindustrie ist die Leitbranche der Digitalisierung und zentraler Akteur bei Industrie 4.0“, erklärt Roland Bent, Vorstandsmitglied im ZVEI-Fachverband Automation und Geschäftsführer bei Phoenix Contact auf der SPS IPC Drives 2016. „Auf Basis des im ZVEI entwickelten Referenzarchitekturmodells Industrie 4.0, kurz RAMI 4.0, haben wir große Schritte nach vorn gemacht und üben eine Führungsrolle aus.“

Gunther Koschnick, Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands Automation, ergänzt: „Als nächstes geht es darum, bei Industrie 4.0 mehr Transparenz zu schaffen und den Begriffsdschungel zu lichten.“ Zur Messe hat der ZVEI deshalb einen Leitfaden für allgemeine und herstellerunabhängige Industrie-4.0-Produktkriterien veröffentlicht, der gemeinsam mit der Plattform Industrie 4.0 entwickelt wurde. „Damit schaffen wir mehr Sicherheit im Markt“, so Koschnick weiter. Die Kriterien des Leitfadens basieren auf RAMI 4.0 und der Industrie 4.0-Komponente.

Auch industriepolitisch sei 2016 durch die Etablierung und enge Zusammenarbeit von Standardisation Council Industrie 4.0, Labs Network Industrie 4.0 und Plattform Industrie 4.0 viel erreicht worden. „Mit diesem Dreiklang geben wir den Ton für die Umsetzung von Industrie 4.0 vor“, so Bent.

Neben Industrie 4.0 ist Energieeffizienz im Antriebssystem ein weiteres wichtiges Thema der Messe in Nürnberg. „Energieeffizienz gehört ins komplette Antriebssystem“, sagt Karl-Peter Simon, Vorsitzender ZVEI-Fachbereich Elektrische Antriebe und Geschäftsführer bei Bauer Gear Motor GmbH. „Die neue Norm EN 50598 nimmt genau das in den Fokus und betrachtet nicht mehr einzelne Komponenten, sondern öffnet sich dem gesamten Antriebssystem.“ Die Bedeutung des Systemansatzes mache auch die Umsetzung der europäischen Norm EN 50598 in die internationale IEC-Norm 61800-9 deutlich. Vor diesem Hintergrund stellt der ZVEI auf der SPS IPC Drives 2016 ein herstellerunabhängiges Online-Berechnungstool zur einfachen Umsetzung der Norm vor.

Konjunktur: Aufwind für 2017 erwartet

Obwohl die ersten neun Monate im Jahr 2016 leicht hinter den Erwartungen zurück geblieben sind, blickt die Branche zuversichtlich voraus: „2017 wird ein gutes Jahr für die deutsche Automatisierungsbranche“, sagt Bent. Innovationen rund um Industrie 4.0 seien eine Konjunkturlokomotive. Wachstumspotenzial sieht der ZVEI auch in der (Intra-)Logistik, der Infrastruktur und der Automobilindustrie. „Wir rechnen mit einem Wachstum von drei bis sechs Prozent in der Fabrikautomation und mit Null bis drei Prozent in der Prozessautomatisierung“, so Bent.

© ZVEI

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