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  • VDA: Es gibt intelligentere Maßnahmen für eine bessere Luftqualität als Fahrverbote
  • Diesel hat kein Feinstaubproblem – „Politischer Schnellschuss“ ohne wissenschaftliche Grundlage

Berlin, 22. Februar 2017 „Um die Luftqualität in den Städten zu verbessern, gibt es intelligentere und schneller wirkende Maßnahmen als temporäre oder gar dauerhafte Verkehrsbeschränkungen für einen Großteil der Diesel-Pkw im Bestand, zum Beispiel die Verbesserung des Verkehrsflusses und Stauvermeidung. Solche Maßnahmen sind kurzfristig umsetzbar und haben große Wirkung: Grüne Welle und ein gleichmäßiger Verkehrsfluss bringen eine Reduktion der Stickoxidemissionen um fast ein Drittel. Zudem sollten Busse und Taxis im städtischen Verkehr durch modernste Fahrzeuge ersetzt werden“, betonte der Verband der Automobilindustrie (VDA).

„Der in Stuttgart verwendete Begriff ‚Feinstaubalarm‘ ist ein durch keinerlei wissenschaftliche Grundlage fundierter Schnellschuss der Politik. Der Anteil, den Pkw-Abgase an den Feinstaubemissionen haben, ist vernachlässigbar gering. In Stuttgart tragen die motorischen Feinstaubemissionen des Verkehrs laut Umweltbundesamt sogar nur zu 4 Prozent des Gesamtaufkommens bei. Gerade in dem Bundesland, in dem die modernsten Dieselmotoren der Welt hergestellt werden, sollte man eigentlich erwarten, dass die politisch Verantwortlichen wissen, auf welcher industriellen Basis Wohlstand und Beschäftigung fußen.

Mit der Marktdurchdringung moderner Euro-6-Fahrzeuge gehen die Schadstoffemissionen auch ohne politische Eingriffe auf der Straße zurück. Deutlich niedrigere NOx-Emissionen – nicht nur im Labor, sondern auch auf der Straße – sind mit der kommenden RDE-Norm verbunden.

Auch die Digitalisierung bringt erhebliche Verbesserungen für die Luftqualität: So können durch vernetztes Fahren in Deutschland 20 Prozent der Staus vermieden werden. Der Parksuchverkehr in Städten kann durch Digitalisierung sogar noch stärker reduziert werden.

Es wäre auch klimapolitisch völlig verkehrt, den Diesel grundsätzlich in Frage zu stellen, wie das manche Lobbyaktivisten versuchen. Er ist in seiner CO2-Effizienz dem Benziner deutlich überlegen und daher notwendig, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Zudem gilt es zu differenzieren: Bei vielen Schadstoffemissionen ist der Diesel bereits gleich gut oder besser als der Ottomotor. Das gilt für Feinstaub, Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid. Das heißt: Drei von vier Schadstofffragen des Diesels sind bereits gelöst und haben keinerlei Einfluss mehr auf die Luftqualität.

Der gesamte Pkw-Bestand in Deutschland umfasst 45 Mio. Fahrzeuge. Ein Drittel davon (14,5 Mio.) sind Diesel-Pkw. Heute ist rund jeder zehnte Diesel-Pkw im Bestand ein Euro-6-Fahrzeug. Für eine wirksame Verbesserung der Luftqualität in Städten kommt es also auf den richtigen Mix von moderner Abgasnachbehandlung, rascher Flottenerneuerung und verkehrlichen Maßnahmen an.

Eine Verkehrsbeschränkung für bestimmte Dieselfahrzeuge würde das Gewerbe und viele Mittelständler treffen ebenso wie viele Autofahrer, die sich erst vor kurzem ein Dieselmodell angeschafft haben, das damals der modernsten Euronorm entsprach.“

© VDA
Bild:© Daimler-Benz AG

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