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Größere Herausforderungen, Stress und schwierige Aufgaben im Job? Andreas Kraus hat seit vielen Jahren ein besonderes Hobby, um zwischendurch abzuschalten: Er startet mit seinem Segelflugzeug zu einem Rundflug über den Odenwald oder die Rhön.

„Es gilt das Motto: einfach abschalten und sich dem Flug widmen.“

Herr Kraus, wie sind Sie zum Segelfliegen gekommen?
Flugzeuge begeistern mich schon immer. Als Kind habe ich meinen Vater beim Modellfliegen begleitet und später sehr gerne Flugzeug-Modelle gebaut bzw. mich selbst dem Modellflug gewidmet. Das hat mein Interesse geweckt, einmal selbst ein Flugzeug zu steuern. 2005 habe ich diesen Wunsch dann in die Tat umgesetzt und eine Fluglizenz am Flugplatz in Großostheim erworben. Übrigens hat mich meine Frau darin bestärkt. Sie meinte: „Du wolltest das doch immer – dann mach es auch.“ Das ist für mich keine Selbstverständlichkeit, wenn man bedenkt, dass wir zu diesem Zeitpunkt vier kleine Kinder hatten. Aus diesem Grund hat meine damalige Fluglehrerin auch nicht damit gerechnet, dass ich wirklich mit der Fliegerei anfange. Das hat sie mir später gestanden. Aber es kam anders.

Von wo aus starten Sie in der Regel?
Seit 2012 bin ich Mitglied einer Haltergemeinschaft mit einem eigenstartfähigen, doppelsitzigen UL-Segelflugzeug. Es steht nur rund einen Kilometer von der Firma entfernt am Flugplatz Aschaffenburg. Wenn es die Zeit und das Wetter zulassen, starte ich von hier aus. Typische Ziele sind der Odenwald, der Spessart, die Röhn, der Thüringer Wald oder die Pfalz. Man kann sie gut an einem Nachmittag erreichen.

Was für Distanzen legen Sie beim Segelfliegen zurück?
Wenn es möglich ist, fliegt man Dreiecke und kommt auf diese Weise zum Ausgangsort zurück. Dabei kann man in Deutschland Reichweiten von bis zu 500 Kilometer mit unserem Flugzeug erreichen – mit leistungsfähigeren Flugzeugen sogar über 1.000 Kilometer.

Fliegen Sie auch außerhalb Deutschlands?
Ja, das sind natürlich absolute Highlights. Ich habe zum Beispiel Flug-Urlaube in Saint-Auban oder Serres gemacht. Die Orte liegen in der französischen Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Von dort aus unternehme ich zusammen mit meinem Flugkameraden Thomas Flüge über die Alpen, was zusätzlich gute Möglichkeiten für Hang- und Wellenflüge ermöglicht. Bei letzterem konnten wir schon Höhen von über 6000 Meter erreichen.

Benötigen Sie für diese Flüge eine Saustoffversorgung?
Wir legen den Sauerstoff bei einer Höhe von rund 3500m an, damit es zum Schluss nicht vergessen wird. Die Anlage wird bis auf wenige Handgriffe vor dem Start vorbereitet.

Und Sie haben nie Flugangst?
Nein, für Menschen mit Flugangst ist das sicher nicht das richtige Hobby, aber eine Portion Respekt ist trotzdem immer angebracht. Ich kann beim Fliegen den Stress abbauen und bekomme den Kopf frei. Es kommt vor, dass ich an einem guten Flugtag die Firma gegen Mittag verlasse und mich ein paar Stunden meinem Hobby widme. Beim Fliegen bleibt keine Zeit, über andere Dinge nachzudenken. Es gilt das Motto: einfach abschalten und sich dem Flug widmen.

https://www.kraus-hw.de

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