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  • Europa will bei selbstfahrenden Autos das Tempo erhöhen
  • EU-Kommission legt Strategie zur vernetzten Mobilität vor
  • 68 Prozent der Autofahrer sind bereit, zeitweise an den Auto-Piloten zu übergeben
  • In Deutschland entsteht zusammen mit Audi, BMW und Daimler ein digitaler Hub zur Zukunft der Mobilität

Berlin, 30. November 2016 - Europa will im Rennen um einen internationalen Spitzenplatz bei vernetzter Mobilität und selbstfahrenden Autos das Tempo deutlich erhöhen. Die heute von der EU-Kommission vorgestellte Strategie für kooperative und intelligente Transportsysteme ist dazu nach Ansicht des Digitalverbands Bitkom ein wichtiger Schritt. Die Strategie sieht einheitliche Standards und ein koordiniertes Vorgehen in den Mitgliedsstaaten vor, um bis zum Jahr 2019 intelligente und vernetzte Fahrzeuge auf die Straße zu bringen. Unter anderem sollen rasch die technischen Grundlagen für Warnungen in Gefahrensituationen wie langsame oder stehende Fahrzeuge auf der Fahrbahn oder extreme Wetterbedingungen geschaffen werden. Zusätzlich sollen auch Hinweise auf das ideale Tempo für eine „grüne Welle“ im Stadtverkehr oder eine vernetzte und kooperative Navigation zwischen Fahrzeugen für einen bestmöglichen Verkehrsfluss ermöglicht werden. „Die EU-Kommission setzt mit der heute vorgestellten Strategie ein Zeichen, dass Europa seine Anstrengungen bei der vernetzten Mobilität deutlich erhöhen muss und erhöhen wird“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die Strategie hebt besonders hervor, dass es nicht allein um technische Infrastruktur und entsprechende Fahrzeuge geht. Es müssen vielmehr Fahrinformationen in Echtzeit kommuniziert werden. Ein solcher Echtzeit-Datenraum ist Voraussetzung für neue Geschäftsmodelle und einen sicheren, effizienten sowie ressourcenschonenden Verkehr.“

In Deutschland entsteht auf Initiative des Bitkom derzeit in München ein digitaler Hub rund um die Mobilität der Zukunft. Ziel ist es, die Großen der Branche, Mittelständler und Start-Ups sowie Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Kapitalgeber an einem Ort zusammenzubringen. Maßgeblich beteiligt am Münchener Mobility-Hub, der Teil der bundesweiten „Digital Hubs Germany“-Initiative ist, ist der von der Unternehmerin Susanne Klatten gegründete und europaweit führende Inkubator UnternehmerTUM. Unterstützt wird der Hub zudem vom bayerischen Wirtschaftsministerium, dem Bundesverkehrsministerium und der Stadt München. „Mit Audi, BMW und Daimler sind drei Global Player der Automobilbranche beim Mobility-Hub bereits mit an Bord. In München werden wir die Grundlage dafür schaffen, dass Deutschland als weltweite Automobilnation Nummer Eins die digitale Transformation der Branche nicht nur meistert, sondern gestaltet und vorantreibt“, so Rohleder. Der Mobility-Hub füge sich perfekt in die EU-Strategie zur vernetzten Mobilität ein.

Einer Bitkom-Umfrage zufolge wünschen sich viele Autofahrer schon heute Unterstützung durch intelligente und vernetzte Fahrzeuge. So wäre jeder fünfte Autofahrer (19 Prozent) grundsätzlich bereit, seinem Auto im fließenden Verkehr auf der Autobahn die Kontrolle zu überlassen. Im Stadtverkehr würden dies 17 Prozent tun und 5 Prozent sogar während der gesamten Fahrt. Am höchsten ist die Bereitschaft erwartungsgemäß in tempoarmen Fahrsituationen, also beim Parken (64 Prozent) oder im Autobahnstau (46 Prozent). Insgesamt würden 7 von 10 Autofahrern (68 Prozent) in bestimmten Situationen die Kontrolle einen Autopiloten im Fahrzeug abgeben.

© Bitkom e.V.

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